Schützengilde Hengen e.V. – Vereinsgeschichte
Wie alles begann:
25.09.1971 – Gründungsversammlung im Gasthaus Lamm
26 Hengener Bürger waren gewillt Teil eines Schützenvereins in Hengen zu werden.
Der erste Vorsitzende, der Schatzmeister und der Schriftführer des Schwäbischen Sportschützenbundes waren bei dieser Versammlung ebenfalls anwesend und standen der Versammlung beratend und mit all ihrem Wissen zur Seite. So war klar, dass der neu zu gründende Verein dem Schwäbischen Sportschützenbund beitreten wird.
An diesem Abend wurde der erste Ausschuss mit folgenden Personen gewählt:
Förster Roland Lipowitz wurde 1. Vorsitzender, 2. Vorsitzender wurde Waldemar Mayer, Heinz Holder wurde zum Schatzmeister gewählt.
Gerhard Mayer übernahm das Amt des Schriftführers. Ebenfalls in den Ausschuss gewählt wurden Helmut Wörz, Herbert Schabbel und Karl-Heinz Plickert als Beisitzer. Die gesamte Versammlung, sowie auch die Wahl wurde vom zweiten Bürgermeister Eugen Balkheimer geleitet, welcher durch sein Wissen und seine Erfahrung maßgeblich zur Gründung des Vereines beitrug.
Doch wie soll der Verein heißen? »Schützengilde Hengen« sollte es werden. Mit dem Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Bad Urach erhielt die „Schützengilde Hengen“ den Zusatz »e.V.«.
Schützengilde Hengen e.V.
29.09.1972 – Der Schützengilde wurde das alte Schützenhaus und das dazugehörende Gelände im Engental von der Gemeinde per Schenkung übertragen. Die alte Schießanlage, welche aus der Zeit nach dem 1. Weltkrieg war, zeigte sich entsprechend verfallen und musste zuerst neu aufgebaut werden. Auch das alte Schützenhaus, welches während des 2. Weltkriegs leer stand und anschließend „nur“ als Jagdhütte genutzt wurde, musste renoviert und zum Teil auch umgebaut werden. Da das Gelände im Engental weder Wasser- noch Stromanschluß hatte, beschloss der Ausschuss noch am selben Tag den Kauf eines Stromaggregates. Dieses Gerät sollte von nun an das Kernstück der Schießanlage sein. All die zwingend notwendigen Arbeiten wurden von dem, damals gut ein Jahr alten Verein, in kompletter Eigenleistung ausgeführt.
Die 26 Mitglieder verbrachten jede freie Minute beim Schützenhaus, um die gesetzten Ziele schnell zu erreichen.
26.05. / 27.05.1973 – Nach manchen aufopferungsvollen Arbeitstagen und -stunden, egal bei welchem Wetter, konnte die KK-Schießanlage endlich eingeweiht werden. Von nun an war ein ordentlicher und fachgerechter Schießbetrieb möglich, an dem die Mitglieder auch äußerst motiviert und diszipliniert teilnahmen.
28.10.1973 – Erstes Vereinspokalschießen
Um die neu geschaffene Anlage allen Hengener Bürgern etwas näher zu bringen, hat am 28. Oktober 1973 das erste Vereinspokalschießen stattgefunden.
Frühjahr 1976 – Umbauplanungen vom Schützenhaus
Das Schützenhaus sollte so vergrößert werden, dass neben einer Luftgewehr-Schießanlage auch ein großzügiger Aufenthaltsraum den Schützen und Mitgliedern zur Verfügung stehen würde. Am 18. Mai 1976 wurde der Bauplan zur Genehmigung eingereicht und am 27. Juni 1977 nach hartem Kampf mit dem Forstamt Urach endlich auch genehmigt. Die Rohbauarbeiten wurden zügig von der Firma Kuder aus Hülben durchgeführt und so konnte schon am 24. September 1977 Richtfest gefeiert werden. Den Innenausbau übernahmen die Schützen selbst und konnten so am 3. und 4. Juni 1978 ihre neue Luftgewehr-Schießanlage einweihen.
August 1983 – Anschluss an die Stromversorgung
Die Vereinsführung beschloss das Schützenhaus an die Stromversorgung der EVS anzuschließen. Der Graben wurde natürlich in Eigenleistung ausgehoben und das Kabel unter Aufsicht der EVS verlegt. Mitte November erfolgte dann der Anschluss ans Netz, sodass das Aggregat ausgedient hatte und verkauft werden konnte.
Ein weiteres Problem im Schützenhaus war das Heizen während den Wintermonaten. Wurde im alten Schützenhaus mit Öl geheizt, so baute man im neuen Teil Gasöfen ein, wozu das nötige Gas in Flaschen eingekauft wurde. Damit kleinere Probleme, wie z.B. vereiste Gasflaschen bei zu starkem Gasbedarf oder leere Gasflaschen aus der Welt geschaffen werden konnten, musste auch hier eine langlebige Lösung her. Die Schützengilde kaufte im Juni 1984 einen Gastank bei der Firma Lotter, mit dem direkt dazugehörigen Auftrag, den Tank regelmäßig zu befüllen.
25.03.1987 – Geplante Erneuerung der KK-Schießanlage
Zu verbessern und erneuern gab es im Schützenhaus noch immer viel und so beschloss der Ausschuss am 25. März 1987 die KK-Schießanlage zu erneuern und zu erweitern. Zum damaligen Zeitpunkt waren 4 Schießstände auf engstem Raum verfügbar. Die einzelnen Stände sollten wesentlich mehr Platz haben, zudem sollten noch 2 weitere hinzukommen. Ebenfalls stand ein Schießleiterraum auf der Wunschliste. Mit der Planung für dieses Bauvorhaben wurde vertrauensvoll, wie schon 1976, Ernst Schiller aus Münsingen beauftragt.
Zu dieser Zeit wurden die Fördermittel des Württembergischen Landessportbundes an die Vereine des Schwäbischen Sportschützenbundes gestrichen. Dadurch kam es innerhalb des Bundes zu einer Krise, die dann zur Auflösung des Schwäbischen Sportschützenbundes führte und die Schützengilde somit gezwungen war, dem Württembergischen Schützenverband beizutreten. Die finanzielle Unterstützung durch den WLSB war nicht geklärt und so verzögerte sich die komplette Planung bis Ende 1989. Nach langem bangen und hoffen konnte die Planung tatsächlich doch noch abgeschlossen werden und der Baubeginn wurde auf den Frühsommer 1990 datiert.
Winter 1989 – 1. Waldweihnacht
Mit der Unterstützung vom Gesangsverein und des Posaunenchors fand die erste Waldweihnacht um das Schützenhaus herum statt. Nicht nur die zahlreichen Kinder erfreuten sich über dieses Highlight zum Jahresabschluss, welches bis heute ein fester Bestandteil der Vereinsgeschichte ist.
28.02.-01.03.1990 – Sturmtief „Wiebke“
In der Nacht fegte Sturmtief „Wiebke“ über das Land und hinterließ einen enormen Schaden in unseren Wäldern. Durch viel Glück im großen Unglück endete die Flut der umgestürzten Bäume unmittelbar vor dem Schützenhaus und lieferte dann das Bauholz für das geplante Bauvorhaben.
Am 14. Juni 1990 wurde mit den geplanten Umbauarbeiten begonnen und am 18. August 1990 konnte bereits ein ordentliches Richtfest gefeiert werden. Für die Erweiterung der Schießbahn musste noch eine
42m lange Stützmauer gebaut werden. Ein neuer Geschossfang und eine Hochblende mussten ebenfalls geschalt und betoniert werden. Motiviert und sehr engagiert ging es zusätzlich an den Innenausbau der Schießanlage und des gewünschten Schießleiterraumes. Seit Juni 1991 ist die Schießanlage komplett einsatzbereit.
Jahresende 1991
Weitere Bauvorhaben wurden diskutiert, geplant und besprochen. Die veralteten Sanitäranlagen, welche abseits des Schützenhauses waren, sollten in moderner Form innerhalb des Hauses einen Platz finden. Zudem stand die Planung einer Küche für den Wirtschaftsbetrieb auf der Prioritätenliste. Kleiner Haken bei der Sache war, dass das Schützenhaus zu diesem Zeitpunkt noch nicht an das örtliche Wasser- und Abwassernetz angeschlossen war, was aber für die Umsetzung notwendig war.
Diese Arbeiten wurden dann im Herbst 1998 weitgehend in Eigenleistung durchgeführt. Im gleichen Zug wurde dann auch die seit 1995 auf Masten geführte Telefonleitung in den Boden verlegt.
1996 – 25. Jubiläumsjahr
Mit einem gut durchdachten und organisierten Festprogramm stand in diesem Jahr das große Jubiläum auf dem Programm.
Am 15./16.06.1996 feierte die Schützengilde Hengen ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum.
Vom 29.05. – 09.06.1996 wurde das Preissschießen durchgeführt. Am Samstag, 15.06. war die Festnacht mit Livemusik. Sonntags wurden die Türen pünktlich zum Frühschoppen wieder geöffnet. Ehrungen und die Siegerehrung des Preisschießens waren feste Programmpunkte.
In gut gelaunter Gesellschaft und bester Stimmung war am Sonntagabend gemütlicher Festausklang.
Im Februar 2000 wurde mit dem Abriss des alten Schützenhauses eine weitere Bauphase eingeläutet. Nach unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden konnte im Juni 2001 der Neubau eingeweiht werden.
2001 wurde das bisherige Vereinspokalschießen in unser „Hobbypokal-Schießen“ umgewandelt. Mittlerweile ist es einer der traditionellsten Termine im Oktober. Heiß entgegengefiebert wird diesem Event nicht nur in Hengen. Wir begrüßen bei uns im Schützenhaus, immer am 3. Oktoberwochenende, Hobbyschützen von den Nachbarorten bis ins Ermstal und nach Biberach.
Herbst 2016 – Modernisierung der KK-Schießanlage
Im Herbst 2016 wurde die gesamte KK-Schießanlage modernisiert und zu elektronischen Schießständen umgerüstet. Papierscheiben werden für die KK-Schießanlage seither nicht mehr benötigt, was den Ablauf des KK-Schießen deutlich vereinfacht. Die elektronische Schießanlage verfügt über Messrahmen mit in mehreren Reihen angeordneten Infrarot-Lichtschranken. Diese Messrahmen vermessen die Ziellage der Geschosse beim Durchflug berührungslos mit einer Messgenauigkeit von 1/10mm.
2021 – Unser 50. Jubiläumsjahr
50 Jahre Schützengilde Hengen e.V. durften wir 2022 gemeinsam feiern. Durch die Corona-Pandemie leider verspätet und eingeschränkter als ursprünglich geplant, dennoch sehr erfolgreich. Mit frischgezapftem Fassbier, einem Jubiläumsstein, welcher einen festen Platz am Schützenhaus bekommen hat, dem Jubiläumsschießen, unserer neugestalteten KK-Schießbahnmauer und vielen tollen Menschen hatten wir einen super gelungenen Jubiläumstag!